Donnerstag, 24. April 2008

Get Well Soon, 23.04.08, MUK Gießen

Nebelschwaden ziehen über das Sauerland

(möpp) Gedanken an vergangene Kultur begleiten die vorbei fliegende Landschaft.
Das Ende einer Premiere
Aber blicken wir zurück, weit zurück.

Burg Münzenberg, erhaben über der Landschaft, ich blicke umher. Mit einer fiesen Erkältung röchelt man am oberen Ende des Turmes schon ganz schön. Vielleicht sollte ich auch einfach nur mehr Sport treiben. Aber ich schweife ab. Es wird Frühling. Aufsitzrasenmäher soweit das Auge reicht. Die Quittung der „Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten Hessen“ erfüllt mich mit Stolz - ich habe zum Kulturerhalt des Nachbarlandes von NRW beigetragen. Dafür durfte ich ohne Visum ein- und ausreisen. Ein romantischer Start in den Kulturtag. Als Tipp gab mir der Herr EvE das Burgcafe als Pausenstation auf den Weg. Ein Supertipp. Es öffnet am 1. Mai.
Aber es ist ja Kulturtag und so kommt es, dass der Besitzer des Cafes genau heute seinen 66sten Geburtstag feiert. Und ich mitten drin. Bei Kaffee und selbstgebackenem Käsekuchen sitzen wir im baumbesetzten Vorgarten und genießen die Frühlingssonne. Mit dem Versprechen auch mal zum bezahlten Verzehr vorbeizuschauen, werde ich aus dieser Runde kostenfrei entlassen. Soll noch mal einer sagen Kultur wäre teuer.

Es ist kurz nach 17:00 Uhr.
Dorf. Klein. Hübsch. Wie ein Dorf sein soll. Und dann die Nr. 33
So „Blinddates“ haben doch schon was Spannendes.
Ein Klingelschild: Martin Ebner. Sonst nix. Kein von E. Ich fühle mich irgendwie gleich wohl.
Ich möchte hier die nette junge Dame nicht unerwähnt lassen, die auch dort wohnt, die ich aus mir bekannten Gründen nicht namentlich erwähnen werde, sie aber immer auch mit gemeint sein wird. (Ist das nicht schön geheimnisvoll?)
Einen Schritt in den Innenhof und ich fühle mich noch wohler.
Ich möchte mich hier kurz fassen und nur auf den thailändisch-anthroposophischen Gaudiismus des Gebäudes hinweisen, das ich in einem Dorf so nicht erwartet hätte, aber mich angenehm in sich aufgenommen hat. (Wenn Sie da mehr zu wissen wollen, buchen sie einen Grillabend im Garten von Herrn EvE)

Zeit zum Essen.

gws1

Man lebt schließlich nicht von Kultur alleine. Frau Hofmann, Herr EvE und ich sitzen schon in der Pizzeria, als Frau WagEner und Herr Ladda scheinbar wie abgesprochen ein bisschen zu spät (aber im pädagogischen Viertel) die Runde vervollständigen. Der 6. Platz für den nicht gekommenen Überraschungsgast wird entfernt und wir beginnen die Bruschetta zu vernichten. Ich erwähne die nur, da diese Bruschetta als eines der wenigen gelungenen Bilder des gemeinsamen Abendessens zumindest im Bild erhalten geblieben sind. Die Gesprächsinhalte gebe ich hier nicht weiter, wenn Sie da mitreden wollen, kommen Sie selber vorbei. (Ich hätte ja auch schreiben können: das geht Sie nichts an)

gws2

gws3

Ich will hier den Bauunternehmer nicht unerwähnt lassen, der unsere Getränkerechnung freundlicherweise übernommen hat, zwar zum Leidwesen des Herrn EvE, aber es (er) geht ja schon wieder - im wahrsten Sinne des Wortes. (Wenn Sie dazu mehr wissen wollen, blättern Sie in den Tiefen der Foren, oder kommen Sie das nächste Mal einfach mit - wobei es jetzt unhöflich wäre, den Herrn EvE zu bitten, das noch einmal zu arrangieren …)

gws4

gws5

20:30 Uhr Zeit für MUK.
Auf der Hinfahrt wird klar, dass dem Herrn Ladda manches Missgeschick nicht passiert, da er die nonverbale Kommunikation beherrscht.

21:00 Uhr Es spielt auf „Goodtimes, Goodtimes“.
Der Bandname ist Wunschtraum. Ein einsamer Mann, der entweder Morbus Bechterev hat, oder ihm keiner gesagt hat, dass er RECHTShänder ist, spielt Gitarre und Mundharmonika. Irgendwas zwischen Bruce S. und B. Dylan. Manchmal erinnert mich sein Gesicht an den „Beisser“ aus einem James Bond Film, sein Körper an Quasimodo. Was er da gesungen hat, kann ich Ihnen nicht sagen, da Frau H und Frau W sich so angeregt unterhalten haben, dass ich nix verstanden habe, was mich aber nicht wirklich gestört hat.
Dafür kann ich ihnen auch nicht sagen, worüber die beiden Damen gesprochen haben.
Kurz vor 22:00 Uhr, keine Zugabe. Der Physiotherapeut wartete wohl.

Junger Mann mit komischer Mütze stimmt die Instrumente. Typisch.
Hätte er doch schon fertig haben können.
Frau W und Frau H verstummen.
GWS geht los.
Um es vorweg zu nehmen:
Ich fand’s toll, und die CD auf der Rückfahrt im Auto war nicht minder schön.
Aber ich wär ja nicht der Möpper, wenn’s dabei bliebe.
Als aS-Mucken Hörer kennt man ja schon so einiges. Und das GWS sich da schon mal so anhört wie The Cure, The Smith, irgendsone isländische Band (Herr EvE), Queen oder Pink Floyd ist halt so und auch nicht schlimm.
ABER dass dann plötzlich „I will always love you“ von W. Houston - die ich erst mit C. Dion verwechselt habe - durch mein Gehirn wabert, war schon hart. Da hätte ich gerne noch ein Bierchen drauf getrunken - aber ich durfte nicht mehr, ich hatte schon zuviel gemöppert.
Also musikalisch, ausser diesem Ausrutscher, war’s wirklich gut.
Aus pädagogischer Sicht wäre da noch zu erwähnen die Gruppenkuschelstunde der Teenagerfraktion, die sich paviangleich in Reihe gelegt, gegenseitig belausten, bis die Erziehungsberechtigten dem ein Ende bereiteten, womit die Rangfolge der Alphamännchen in dieser Gruppe wohl neu zu bestimmen sind.
Die pädagogische Betrachtung der Musikgruppe GWS konnte nicht endgültig abgeschlossen werden. Wobei die hinteren 4 einfach nur Musiker waren, die Rolle der drei „Frontler“ aber noch Fragen offen lässt. SIE, die mit der Geige, erinnerte mich an die unnahbare Schönheit aus „Es war einmal in Amerika“. Wenn Sie in das Micro säuselte, musste ich leider an „Baccara“ denken - hören Sie sich mal den Anfang von „Yes Sir, I can Boogie“ an. ER, der Frontmann war einfach nur Frontmann, und ES, der arme Trompeter links, hätte gerne in der Mitte gestanden und die Geigerin auch gerne mal belaust. Kompensiert hat er das sehr geschickt mit einem Ausbruch als Headbanging-Heavymetal-Xylophonist.
Weitere Gruppen-Headbanging-Momente brachten mich eher dazu „Gesundheit“ zu rufen.

2438487074_0ca5190fd4

Da der Herr EvE gerade eine 24 Stunden Schicht hinter sich hatte, alle anderen auch nach Hause wollten, und ich ja nichts mehr trinken durfte haben wir uns gegen 24:00 Uhr in die verschiedenen Windrichtungen zerstreut, nicht ohne ein Wiedersehen zu befürworten, für das ich allerdings erst auf Antrag eingeladen werden soll.
Zurück in meiner privaten Unterkunft bei Herrn EvE fiel ich in einen tiefen Schlaf, um nach einem ausgiebigen Frühstück die Heimreise (ins Büro) anzutreten.

Nebelschwaden ziehen über das Sauerland.

Ich habe wirklich wundervolle Menschen kennengelernt und Kultur genossen. Und bei jedem möppernden Wort seinen Sie sich gewiss: Es ist nur der Neid, über 2 Klavierstunden nie hinausgekommen zu sein, der daraus spricht.

Wenn Sie noch zweifeln: Trauen Sie sich! Haben SIE das nächste Mal Ihre Premiere.
Es wird Ihnen gefallen.

Außer W. Houston im Kopf.

Bilder zum Konzert (Bild oben "Konstantin Gropper" ist auch hierher):
http://www.flickr.com/photos/orlando8/sets/72157604702392214/

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Events

Aimee Mann – 04.12.2008...
(awach) In die Tonhalle passen – so wie Sie gestern...
Hoersturz - 7. Nov, 09:29
Hach ...
ich wäre trotz allem gerne dabei gewesen, da ich ihre...
uet - 6. Nov, 09:40
Fear And Loathing im...
Robert Forster, 30.09.08 (meve) Das HH-Hörsturztreffen...
Hoersturz - 1. Okt, 15:05
Reeperbahnfestival HH,...
Der Möpper-Report Prolog (möp ) Bremen. Das Tagungshotel...
Hoersturz - 30. Sep, 14:55
My Brightest Diamond...
(Geyst) Pünktlich um 19 Uhr 08 erreichte der ICE den...
Hoersturz - 26. Sep, 00:28
Würzburg, 20.07.2008
(meve) Endlich war es soweit, das „1. Große Hörsturztreffen”...
Hoersturz - 21. Jul, 23:01
Trinkverbot???
Hut ab, Herr Münch, sehr gut wiedergegeben, wie es...
ebus - 24. Apr, 19:10
Get Well Soon, 23.04.08,...
Nebelschwaden ziehen über das Sauerland (möpp) Gedanken...
Hoersturz - 24. Apr, 18:08

Hörsturz Topten 2007


Amy Winehouse
Back to Black


Radiohead
In Rainbows


Kate Nash
Made of Bricks



die Fantastischen Vier
Fornika


PJ Harvey
White Chalk


Joe Henry
Civilians


Iron and Wine
The Shepherd´S Dog


Ben Harper
Lifeline


Blackfield
Blackfield II

Hoerbar Filme. Unvollständig, unsortiert, unkommentiert.

Suche

 

Status

Online seit 5937 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 7. Nov, 09:29

Events


@#%&*!
Der große Hörsturz
Der Möpper-Report
Event
Fear And Loathing
Frischer Zucker
Kaizerschmarrn Teil 1
Kaizerschmarrn Teil 2
MEGA-GEIL
My Brightest Diamond
Trauerarbeit
Trauerarbeit beendet!!
Wunderbar!
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren